Daniela Ullrich
Gesundheit, Sport, Ernährung

Herzblut und (Un-)Vernunft

Vor dem Start

Und los geht es

Dieses Rennen ist auch schon wieder eine ganze Weile her. Es hat jedoch eine wichtige Bedeutung für mich. Einigen Wochen vor dem Rennen hatte ich einen gesundheitlichen Verdacht im Raum stehen, der dazu führte, dass ich von heute auf morgen mein Training einstellen musste. Solange nicht abgeklärt war, ob ein Problem an meinem Herzen besteht, war der Rat meines Arztes mich mit dem Leistungssport zurück zu halten und den Sport zuerst einmal komplett zu stoppen. Im weiteren Verlauf kam dann der Wert von 140bpm als Obergrenze ins Spiel.

Das war eine sehr harte Zeit für mich. Denn ich liebte den Sport. Ich habe den Sport nie betrieben, weil ich bestimmte Ziele hatte wie Abnehmen, besser auszusehen oder eben aus gesundheitlichen Gründen. Sondern einfach nur, weil ich ihn gerne machte, weil ich ihn liebte und er mir gut tat. Im Laufe meines Sportlerlebens hatte der Sport immer mehr Platz in meinem Lebens eingenommen. Er hat sich Stück für Stück ausgebreitet und mich mit Leidenschaft erfüllt. Die sportlichen Ziele kamen erst, als ich schon etwas länger dabei war und besser und besser wurde.

Aus einer nicht bemerkten Zahnentzündung hatten sich nun wahrscheinlich aber fiese kleine Bakterien auf den Weg zu meiner Herzklappe gemacht. Das ist aber eine andere Geschichte, die ich Euch an einer anderen Stelle noch erzählen werde. Aufgrund des Verdachtes hatte mein Arzt mir nun nahegelegt, dass der Puls bis zur vollständigen Abklärung den Bereich von 140bpm nicht überschreiten sollte. Basis hierfür war eine Leistungssportdiagnostik verbunden mit einer Echokardiographie des Herzens. Von diesem Zeitpunkt an stoppte ich den Sport erst einmal komplett.

Die Haare fliegen beim Start

Jetzt wird es nass

Ein gebrochener Arm hindert mich nicht daran weiter zu laufen, denn die Beine arbeiten trotzdem gut. Sobald aber die Diagnose „irgendetwas am Herzen“ im Raum steht, ändert sich das. Denn Du überlegst Dir, wenn am Herzen etwas nicht mehr funktioniert, dann hast Du ganz andere Probleme, die im Zweifelsfall tödlich enden können. Bis zur endgültigen Abklärung hieß es nun also die Füße still zu halten.

Das ist so schwer, wenn man vorher zwischen 25 und 30h Sport pro Woche betrieben hat. Der Sport fehlt, es macht traurig, es ängstigt und es stellt sich die Frage, was wenn es tatsächlich so sein sollte? Die Gefühle waren nicht wirklich gut, die zu dieser Zeit in mir auftauchten und die gesamte Situation zog später noch viel weitere Kreise.

Dieses Rennen von Runterra hatte ich aber bereits vor einiger Zeit gebucht und zudem findet es ja auch noch gleich ums Eck von mir statt. Also beschloss ich dort hin zu fahren und mir das Spektakel anzusehen. Als ich all die Starter sah und an meine Situation dachte fingen meine Tränen an zu laufen, ich konnte sie kaum noch zurückhalten. Das schlimmste war es wohl, Träume verschwinden zu sehen. Was, wenn ich nie wieder das tun kann, was ich so liebe? Was, wenn der Sport nur noch ein Teil meiner Vergangenheit sein wird? Es schossen mir so viele Gedanken durch den Kopf. Fragen, Zweifel, Ängste, Zuversicht, Mut, Durchhaltewille….einfach alles kreuz und quer.

Ich mag das Wasser

Ich unterhielt mich mit Startern, die ich kannte, ich lief auf und ab….und da war es dieses unendliche Verlangen, mit zu machen anstatt nur zu zusehen. Mein Arzt meinte vorab, ich könnte alles machen, solange mein Puls unter 140 bleibt. Also theoretisch könnte ich auch einen Marathon laufen, aber es müsste eben entsprechend langsam und sein.

Noch nasser aber auch dreckiger

Also packte es mich und ich beschloss mit zu laufen. Schnell zurück zum Auto, meine Sportkleidung anziehen und ich nehme doch teil. Aber immer mit dem Gedanken, schön langsam und nur aus Spaß. Die Pulsuhr hatte ich sicherheitshalber auf einen Alarm von 130bpm gesetzt, damit sie mich rechtzeitig warnt bevor mein Puls in die Höhe schießen sollte, so dass ich mein Tempo dann sofort drosseln kann.

Ich ging zum Start. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich dabei gemischte Gefühle. Freude endlich wieder etwas zu machen, die Hoffnung, dass es gut geht, der Zweifel, ob es das richtige ist, was ich hier mache und die Frage ob das vernünftig ist. Am Start versuchte ich dann all das auszublenden und mich nur noch auf mich zu konzentrieren. Auf mich, auf meinen Puls und mir ständig zu sagen, „laufe langsam“, „achte auf Dich und Deinen Körper“, „Höre in Dich hinein“ und „beim ersten Zeichen höre ich sofort auf“. Dann kam das Startzeichen.

Fast wie im Dschungel

Alle liefen los und einige liefen auch an mir vorbei. Ich habe versucht das zu ignorieren und mein langsames Tempo zu halten. Es ist so schwer, wenn man weiß, dass man eigentlich schneller laufen könnte, wenn man weiß, dass man normaler Weise von einigen der Teilnehmer nicht überholt werden würde, dann weiterhin langsam zu laufen. Ich muss zugeben mich hat es unendlich gewurmt, als diese Teilnehmer an mir vorbei liefen. Gleichzeitig aber war das Gefühl, nach dieser nun bereits wochenlangen Pause, überhaupt wieder zu laufen bombastisch. Es tat so gut.

Und es geht bergauf

Ich wollte an diesem Lauf unbedingt teilnehmen, da es mein erster Lauf abseits des üblichen Marathons war. Ich wollte auch erfahren, wie es ist sich durch Schlamm, Matsch und Dreck zu quälen und Hindernisse zu überwinden. Und nun lief ich, immer auf mich und meinen Körper hörend. Manchmal musste ich langsamer werden, um den Herzwert nicht zu überschreiten, dann hieß es gehen, insbesondere an Bergaufstrecken. Aber ich fühlte mich mental so gut und umso besser je länger ich lief. Schließlich war ich in einer kleinen Gruppe mit Doreen Glomb gelandet. Wir halfen uns gegenseitig über die Hindernisse und wir hatten auch Zeit hie und da ein paar Worte zu wechseln. Die Zeit reichte um Kontakte auszutauschen und ich folge ihr noch heute in den sozialen Medien und finde es toll, was sie heute macht und bereits erreicht hat. n(Schaut doch auch mal bei Ihr vorbei)

Matsch, Matsch, Matsch

Ich erklomm alle Hindernisse, robbte durch den Modder, rannte durch das Wasser und machte all das was man bei so einem Lauf macht. Um es nicht zu übertreiben beendete ich den Lauf nach den 7km anstatt die lange Strecke zu laufen. Gefühlt wäre die längere Strecke auch noch möglich gewesen. Aber man muss sein Glück ja nicht komplett herausfordern. Und ja es war lustig. Da ich mich stets zurückhielt und auf meinen Pulswert achtete, empfand ich den Lauf als recht langsam. Umso erstaunter war ich, als ich später erfuhr, dass ich auf dieser Strecke den dritten Platz gemacht hatte. Damit hatte ich absolut nicht gerechnet. Und so war ich direkt nach dem Lauf nach Hause gefahren, anstatt die Siegerehrung abzuwarten. Darüber bin ich heute noch ein klitzekleines bisschen traurig.

Obwohl es Spaß gemacht hat, kann ich aber auch sagen, dass mir der Wettkampf fehlte. Dieses Gefühl alles zu geben, dieses das Beste aus sich heraus zu holen, dieses im Zieleinlauf noch einmal die Zähne zusammen zu beißen, um noch ins Ziel zu sprinten oder gar noch einen Teilnehmer zu überholen. Um solche Läufe einfach aus Spaß zu machen liebe ich wohl den Wettkampf zu sehr.

 

 

 

und immer wieder Wasser

Es läuft

Nach dem Hindernis – durch die Reifen

 

Es gibt Dinge die kann oder muss man lernen.

Oftmals ist es dann sinnvoll Umwege zu gehen oder die Wege und Ziele anders zu definieren.

Das ist aber häufig mit einem Lernprozess verbunden.

Einem Lernprozess der leider all zu oft auch schmerzhaft ist, da er Abschied vom bisherigen bedeutet.

Anstatt sich auf den Abschied zu fixieren, ist es jedoch hilfreich sich auf das Neue zu konzentrieren.

Also heißt es Altes und Liebgewonnenes  loslassen und sich voller Zuversicht der Zukunft zu zu wenden.

So let´s go on

Und so hieß es: Auf zu neuen Zielen

Auch Du willst oder musst Dich neu orientieren, beruflich, sportlich oder privat und Du weißt nicht so recht, wie Du es angehen sollst, dann unterstütze ich Dich gerne mit einem Coaching auf Deinem Weg.  Es gilt zu lernen loszulassen, sich zu orientieren, neue Ziele zu definieren und den Blick in die Zukunft zu richten.

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