Daniela Ullrich
Gesundheit, Sport, Ernährung

Ananas – Gesundheit pur

Die Ananas galt vor einigen Jahre, als das Wundermittel fürs Abnehmen, da sie angeblich die Fettverbrennung unterstützen sollte. Und so schossen Ananas-Diäten in den verschiedensten Variationen aus dem Boden. Heute weiß man, dass es nicht so ist wie man dachte. Wie so oft in der Ernährungswissenschaft.

Was sind die grundlegenden Fakten zur Ananas?

Wissenschaftlich heißt die Ananas „Ananas comosus“ und zählt zu den Bromeliengewächsen.
Ursprünglich war sie in Amerika heimisch hat sich aber mittlerweile ihren Platz in allen tropischen Gebieten der Welt ergattert. Die wichtigsten Exporteure der Ananas sind Costa Rica, die Philippinen, Brasilien, Thailand, Indien, Indonesien, Nigeria u. w.  Dort wird sie als Obst angebaut und werden selten höher als 50cm. Die Reifung selbst dauert ca. 200Tage.

Welche Inhaltsstoffe (immer bezogen auf 100g)  hat die Ananas?

Unter anderem besteht die Ananas, wie auch vieles andere Obst, zu einem großen Anteil aus Wasser. Das hat natürlich immer den Vorteil, dass man viel davon essen kann, ohne all zuviele Kalorien zu zu führen.

Fett und Kohlenhydrate (KH) der Ananas ist vernachlässigbar. Der Fruchtzuckeranteil jedoch führt jedoch dazu, dass die Ananas für Diabetiker eher nicht geeignet ist.

Der Vitamin-C (Ascorbinsäure) Anteil der Ananas ist relativ hoch. Mit 100g Ananas deckt man 1/5 des Tagesbedarfs an Vitamin C. Dieses gilt als Antioxidantien und sind somit sogenannte Fänger von freien Radikalen, die durch  Stress im Körper entstehen. Die freien Radikalen sind im Körper lebensnotwendig, aber bei einem Überschuss können sie Krankheiten, wie z.B. Arteriosklerose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs u.v.m. begünstigen. Durch die Tätigkeit als Antioxidanz stärkt Vitamin-C somit auch unser gesamtes Immunsystem.
Es sollte aber auch erwähnt werden, dass bestimmte Antioxidantien, wie z.B: Vitamin-C oder Vitamin-E bei einer zu hohen Zufuhr, sogar den oxidativen Stress erhöhen und in Studien sogar zu einem erhöhten Krebsrisiko führten)

Darüber hinaus enthält die Ananas einen Cocktail weitere Vitamine

Bei den Spuren- und Mengenelementen ist besonders das Kalium eine Erwähnung wert. Denn das Kalium spielt eine wichtige Rolle. Kalium befindet sich in jeder einzelnen unserer Körperzellen und Kalium ist eine der Voraussetzungen, dass Informationen von einer Zelle zur anderen gelangen können. Die Natrium-Kalium-Pumpe ist vereinfacht eine Art Ventil in der Zellmembran, durch das Natrium aus der Zelle heraus und Kalium in die Zelle hineingeschleust werden. In den Zellen wird Kalium für die Funktionstüchtigkeit der Zellen, der Nerven und Muskeln benötigt.

Da Kalium so ein wichtiges Elektrolyt im menschlichen Körper darstellt, muss der Kaliumhaushalt im Blut relativ konstant gehalten werden. Der Körper akzeptiert hier nur minimale Abweichungen und dies sowohl nach oben, als auch nach unten. Sowohl zu viel, als auch zu wenig Kalium kann sich in Herzrasen, Herzrhythmusstörungen oder sogar einem Herzstillstand auswirken.

Kalium und Natrium sind Gegenspieler und steuern gemeinsam auch den Wasserhaushalt und Kalium fördert die Ausscheidung von Natrium aus den Körper. Natrium wiederum erhöht den Widerstand in den Blutgefäßen und sorgt somit als ein Faktor zu einer Erhöhung des Blutdrucks, während Kalium den Blutdruck senkt und die Blutgerinnung verbessert.

Zu der Funktion der Wasserregulation durch das Kalium gehört auch dass dadurch die Muskulatur inklusive dem Herzen besser versorgt wird. Dies reduziert, das Risiko von Sportverletzungen.

Mittlerweile empfiehlt die WHO eine gesteigerte Zufuhr von Kalium (unter ärztlicher Aufsicht) bei Bluthochdruckpatienten. Es ist auch nachgewiesen, dass ein gesunder Kaliumhaushalt das Schlaganfallrisiko mindert.

Und nun zu dem Stoff den wir nur in der Ananas finden  – das Bromalein

Bromalein ist nicht ein Enyzm, sondern es ist ein Enzymgemisch aus verschiedenen proteinspaltenden Enzymen. D.h. eine wichtige Funktion des Bromalein ist, dass es Proteine spaltet. Essen wir nun Ananas, gelangt das Bromalein in unseren Körper. Zuerst merkt man es auf der Zunge. Bei manchen Menschen bitzelt die Zunge und viele verwechseln, das mit einer Allergie. Aber es ist keine Allergie, sondern das Bromalein geht seiner Funktion, nämlich der Proteinspaltung nach. Und es fängt direkt auf der Zunge damit an. Das Bromalein greift als unsere menschlichen eigenen Proteine bereits an. Aber keine Angst, dass ist nicht gefährlich. Erstaunlicher Weise scheinen Frauen diesbezüglich bis zu sieben Mal sensibler als Männer zu sein

Wenn das Bromalein unseren Verdauungstrakt (Magen, Darm) erreicht hat, macht es einfach weiter mit der Proteinspaltung. Für unseren Körper bedeutet es, er muss weniger Energie für die Verdauung von Proteinen aufbringen. Energie, die uns dann an anderer Stelle zur Verfügung steht. Deswegen haben wir das Gefühl, dass die Ananas ein Energiespender ist.

Gleichzeitig sorgt Bromalein dafür, dass die Nahrungsproteine besser aufgespalten werden. Und je kleiner die Nahrung aufgespalten wird, umso besser und einfacher kann der Übertritt durch die Darmwand in unser Blutsystem erfolgen. Das Blut sorgt dann dafür dass diese Nährstoffe an den notwendigen Stellen wie Muskeln, Organen usw. verteilt wird. Das geht so natürlich auch etwas schneller.

Auf dem Mechanismus, dass Bromalein den Körper dabei unterstützt die Proteine schneller zu spalten, beruht auch der Effekt, das Bromalein bei Verstopfungen helfen kann.

Darüber hinaus blockiert Bromalein bestimmte Gewebshormone, da dafür verantwortlich sind, dass sich die Muskeln nach dem Sport schwer wie Blei anfühlen. Bromalein sorgt also für eine Entspannung der Muskulatur oder auch bei Muskelkrämpfen.

Besonderheiten des Bromalein

Wer schon einmal versucht hat Ananas zusammen mit einem Milchprodukt zu essen, wird bemerkt haben, dass das nicht so besonders lecker ist. Das liegt daran, dass das Bromalein auch hier die Proteine, nämlich das Milchprotein spaltet. Das führt dann zu dem bitteren Geschmack, der umso stärker hervortritt, je länger man diese beiden Komponenten zusammen stehen lässt.

Das meiste Bromalein befindet sich nicht im Fruchtfleisch der Ananas, sondern im Strunk der Ananas. Dieser kann gegessen werden, insofern er nicht schon zu holzig und fasrig ist.

Fertigen Ananassaft zu trinken hat leider viele der Vorteile nicht mehr, denn das Pasteurisieren zerstört das Bromalein.

Ich durfte auch schon mal in den Philippinen frische Ananas direkt vom  Feld essen. Es ist kein Vergleich mit dem was wir hier in Europa Ananas nennen. Die Besonderheit die auf den Philippinen hinzukam, war dass man dort die Ananas salzte bevor man sie aß. Das erschien mir zuerst sehr suspekt. Nachdem ich es versucht hatte, war ich davon jedoch begeistert. Das Salz verstärkte den Geschmack der Frucht. Zurück in Deutschland versuchte ich das auch mit einer Ananas, die ich hier erworben hatte. Das kann ich nicht empfehlen!

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